Ohne aufdringlich zu wirken, aber dennoch wachsam, folgten seine Augen den Bewegungen des Prinzen. Dieser hatte sich von seinem Bett erhoben und kam auf ihn zu. Erst als Domitian hinter seinem Rücken verschwand, stieg die Nervosität ein wenig mehr. Hermes bemühte sich seine Atmung flach und ruhig zu halten, was ihm nicht wirklich gelang. Die leichte Berührung, die er an seiner Wirbelsäule verspürte, ließ dues nicht zu. Sein Herz schlug gleich zwei Takte schneller, nachdem der Prinz ihm einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Gänsehaut breitete sich aus, ein Kribbeln setzte ein, elektrisierte seine makellose Haut. Verstärkt wurde jegliches Empfinden nur noch mehr durch den knurrenden Laut, der an sein Ohr drang. Als der Prinz sich an ihn lehnte, so nah wie es nur möglich war, setzte für eine kurzen Moment seine Atmung aus. Vier Schläge schneller war nun Hermes Herzschlag, der die Nähe und alles was sie in ihm auslöste nicht als negativ bewerten konnte, ganz im Gegenteil. Irgendwo wünschte er sich ins geheim noch einmal die leichte Berührung Domitians zu spüren, weil sie sich so neu, so unbekannt, so gut angefühlt hatte. "Eure Worte schmeicheln mir mein Prinz", sagte er demütig. Es grenzte an ein Wunder, dass er überhaupt richtig sprechen konnte, denn diese Nähe brachte Nebel in seinen Verstand.
Wo andere sich vor Angst anspannen und gedanklich durchdrehen würden, wurden Hermes Muskeln erstaunlich weich und enenso seine Gedanken. Instinktiv schmiegte sich sein Körper an den des Prinzen, hatte sich schnell an diese Nähe gewohnt und wollte mehr. Der Schönling wagte es nicht zu tun wonach seine Gedanken sich sehnten, wusste er doch nicht wie Domitian reagierte, würde er ihn selbst berühren. So blieben seine Hände wo sie waren. "Ihr habt völlig Recht mein Prinz, ich wurde in dieser Welt geboren. Deswegen habe ich dank meines alten Meisters einiges über Eure Art gelernt", antwortete er und überlegte kurz was er alles preisgegeben sollte. Domitian war sein Prinz, er dessen treuer Diener. Es gab also nichts was er vor ihm zurückhalten würde, weshalb er sagte: "Man lehrte mich die Lebensweise der Isthacar, ihre Geschichte und sogar die Sprache." Tatsächlich war dem so, wenngleich Hermes sie nicht vollständig beherrschte. "Eure Berührung vorhin hat mir gefallen. Schenkt Ihr mir mehr davon? Und wollt Ihr mein Blut kosten, um Euch der Berechtigung meines Preises zu vergewissern, mein Prinz?", erklang es mit seidenweicher Stimme auf Isthacar, während sein Blick sich dem des Prinzen zuwandte.
Zweite Gesichter: