878 musste Jarl Logbrandur Norwegen mit seiner Familie, seinen Sklaven und Getreuen verlassen. Ihm drohte unter König Harald I. die Verbannung, weil er nach wie vor nicht auf Raubzüge verzichten und sich schon gar nicht einem König unterwerfen wollte. Mit 3 Langbooten und einer Knorr verließ er das Land seiner Väter um auf Eisland ein neues Leben anzufangen. Ein hartes und beschwerliches Leben lag in den ersten Jahren vor ihnen, Menschen und Sklaven starben, Vieh verendete und die Wahl des Siedlungsplatzes schien nicht die Beste gewesen zu sein.
Logbrandur zog drei Jahre später mit seiner Familie und allen die ihm noch die Treue hielten, weiter an der KĂĽste hoch nach Osten und ein StĂĽck an der NordkĂĽste entlang. Hier lieĂźen sie sich an einem langgestreckten Fjord im Norden nieder. Der Fischbestand ist reich, auch Robben und kleine Wale lassen sich jagen und sogar der Anbau von GemĂĽse und die Viehzucht gedeiht. Der Sommer fällt mild aus, die Winter sind dagegen lang und härter als im SĂĽden, aber Logbrandur grĂĽndete seine Siedlung "LogbrandsvĂk" und brachte sie mit Geduld und Hartnäckigkeit zum ErblĂĽhen. Nach wie vor fährt er auf Viking und bringt der Siedlung Schätze, wertvolle Sklaven und manches Handelsabkommen mit, um nicht ganz auf Fischfang und Ackerbau angewiesen zu sein.
Doch nicht alles, was Logbrandur in seiner Siedlung unter Politik versteht, wird von allen anerkannt. Viele teilen zwar seine Vorliebe fĂĽr alte Traditionen und folgen seiner strengen FĂĽhrung, aber unter ihnen sind auch Neider und Zweifler. Allen voran sein Bruder Einar, der vor ĂĽber zehn Jahren mit einem kleinen Haufen Rebellen weiterzog, um in der Nachbarschaft eine eigene Siedlung, Fiskavatn, zu grĂĽnden. Seitdem herrscht nicht immer Frieden zwischen den BrĂĽdern und schon gar nicht unter den BĂĽrgern und den beiden Siedlungen.
Ein harter Winter liegt hinter der Wikingergemeinde LogbrandsvĂk. Die Vorräte sind aufgebraucht, weil die kalte Jahreszeit diesmal noch länger angehalten hat, als gewöhnlich. AuĂźerdem hat eine Seuche unter dem Nutzvieh gewĂĽtet und das Fleisch wertlos fĂĽr die Schlachtung gemacht. In den Langhäusern herrscht Hunger, welcher am Härtesten die Sklaven traf. Doch jetzt sind die langen und dunklen Wochen endlich vorbei und der FrĂĽhling hält Einzug. Die Tage werden wieder länger und die Kälte lässt nach. Es ist Zeit, sich fĂĽr den Thing zu versammeln und darĂĽber zu beraten, wie es mit der Sippe weitergehen soll.
Es liegt Gewisper in der Luft, der Häuptling wolle zu einem neuen Raubzug aufrufen und alle fähigen Männer mit auf Viking nehmen. Wohin es wohl gehen soll? Nach England wahrscheinlich, oder vielleicht Irland? Möglicherweise auch die Küste Frankreichs. Dort könnten die Männer nicht nur Ruhm erwerben, sondern auch dringend benötigte Waren erbeuten, um den daheimgebliebenen Familien aus der Klemme zu helfen. Auch neue Arbeitskräfte werden benötigt, da braucht man Nachschub an Sklaven. Auch wenn die meisten von ihnen diesem neuen Glauben an Christus anhängen und man sie besser mit harter Hand kleinhält, damit sie nicht gegen die alten Götter sprechen. Schiffe stehen genügend zur Verfügung und auch an abenteuerlustigen jungen Männern mangelt es nicht.
Doch dann gibt es auch jene, die ihre Zukunft nicht länger in LogbrandvĂc sehen, sondern sich wieder auf die Suche nach einer neuen Heimat begeben wollen. Im Westen soll noch mehr besiedelbares Land liegen und vielleicht lockt ein besseres, freieres Leben, als unter der strengen FĂĽhrung Logbrandurs. Es wäre eine gefährliche Reise, doch vielleicht ist es auch der Wille der Götter? Die Mutigen unter den einfachen Bauern und Fischern gelangen mehr und mehr zu der Ăśberzeugung, dass das der richtige Weg ist und in fast jedem Langhaus wird am Herdfeuer mit den Gästen darĂĽber geredet.
Selbst denjenigen, die bleiben, droht eine gefährliche Zeit. Das Verhältnis zu Fiskavatn, der Nachbarsiedlung, ist angespannt. Man streitet sich um den wenigen fruchtbaren Boden, die Nachbarn neiden der Siedlung ihre Schiffe und beim Handel miteinander kommt es immer wieder zu Streit. Auch ist bekannt, dass die Siedler weniger unter Einars Knute zu leiden haben und er ihnen mehr Freiheiten lässt, zugleich stellt der Ruhm Logbrandurs den seines Bruders aber deutlich in den Schatten. Es brodelt zwischen den beiden Gemeinden und immer wieder gibt es Mutproben unter den jungen Männern, dem verhassten Nachbarn Streiche bei Nacht und Nebel zuspielen. Bisher kam es nicht zum Blutvergießen, doch das könnte nur noch eine Frage der Zeit sein. Gerade aus diesem Grund fiebert man dem Eheversprechen von Logbrandurs Tochter mit dem dem Sohn von Einars Blutsbruder Leif entgegen, der endlich einen dauerhaften Frieden besiegeln und die Gefahr beenden soll.
Anmeldung: ab 18 Jahre
Spielort: Island
Spieljahr: 900 n. Chr.
Wir sind ein historisches Rollenspiel zur Zeit der Wikinger und Nordmänner.
Wir spielen nach einem Regelwerk, das Szenen- und Ortstrennung mischt.
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